Die U16-Mädchen haben auch ihr zweites Spiel bei der Europameisterschaft im italienischen Udine gewonnen. Gegen die Auswahl Spaniens setzte sich Deutschland nach einer umkämpften Partie nach Verlängerung mit 53:40 (15:15, 5:8, 9:10, 11:7, 13:0) durch. Beste Werfer der von Bundestrainer Imre Szittya betreuten Mannschaft war am heutigen Abend Leonie Fiebich (Foto), die 21 Punkte, davon zehn in der Verlängerung erzielte. Am Dienstag steht das letzte Vorrundenspiel gegen Ungarn an.

Deutschland startete mit Jenny Strozyk, Luisa Geiselsöder, Leonie Fiebich Jessika Schiffer und Merit Brennecke. Den Spanierinnen gelangen zwar die ersten Punkte der Begegnung, doch die DBB-Mädchen wussten mit zehn Punkten in Serie zu kontern (Dreipunktspiel Fiebich um 10:2). Doch die Spanierinnen steckten nicht auf und blieben auch dank zahlreicher Schnellangriffe im Spiel (13:10). Julia Förner traf von der Freiwurflinie zum 15:13 nach acht Minuten; es war ein umkämpftes erstes Viertel, bei dem beide Mannschaften die Bedeutung der Partie anzumerken war. Zur ersten Viertelpause stand es ausgeglichen 15:15.

Die Spanierinnen wirkten zu Beginn des zweiten Spielabschnitts zunächst cleverer, Deutschland hatte mehrfach Pech im Abschluss. Fiebich traf nach gutem Pass von Emily Bessoir, Geiselsöder und Bessoir erkämpften dann für Deutschland die Führung zurück (20:17, 15. Min). Doch es bieb ein offener Schlagabtausch, da die Ibererinnen erneut zu kontern wussten (20:23, 18. Min). Bei diesem Stand blieb es dann auch zur Halbzeitpause, in der sich Bundestrainer Imre Szittya etwas ausdenken musste, um die weiße Weste seines Teams zu bewahren.

Schon nach wenigen Minuten Halbzeitansprache kam die deutsche Mannschaft wieder in die Halle, um mit Aufwärmübungen zu beginnen. Voll motiviert starteten die ING-DiBa-Korbjägerinnen dann auch durch, als die Partie wieder angepfiffen wurde. Geiselsöder und Schiffer brachten Deutschland auf 24:25 wieder ran, doch Spanien agierte einmal mehr clever und abgezockt. Beim Stand von 24:31 rief Bundestrainer Szittya sein Team erneut zusammen. Doch auch nach der erneuten Unterbrechung stockte der deutsche Angriff; Spanien hatte sich gut auf Geiselsöder und Co eingestellt. Bessoir und Strozyk trafen von der Freiwurflinie, dennoch lag das DBB-Team vor Beginn der letzten zehn Minuten weiter zurück: 29:33.

Doch es war auch nach wie vor alles drin für die U16-Mädchen, die Nerven lagen auch bei den Spanierinnen blank. Beide Mannschaften kämpften um jeden Zentimeter, offensiv fiel bei beiden Teams minutenlang nichts in die Körbe. Spanien traf dann zwei schwierige Würfe, bei Deutschland kam die foulbelastete Geiselsöder zurück in die Partie. Schiffer traf einen umjubelten und erlösenden Dreipunktewurf zum 32:28 vier Minuten vor Spielende. Elea Gaba markierte dann wichtige Punkte und Deutschlands Defensive gelangen nun einige Stopps (35:40, 38. Min). Fiebich traf einen Freiwurf, Deutschland blieb eine Minute, um das Spiel doch noch zu drehen. Fiebich traf nochmals und Schiffer legte zwei Punkte nach Ballgewinn nach: 40:40! Schiffer vergab zwar den noch fälligen Freiwurf, ebenso taten dies aber die Spanierinnen – Verlängerung!

Was für ein Comeback der deutschen Mannschaft. Auch in der Verlängerung dominierten die Szittya-Spielerinnen, auf einmal war das Selbstbewusstsein da. Fiebich und Geiselsöder trafen zum 44:40, nun fand Spanien kein Mittel gegen die deutsche Verteidigung. Schiffer bewies ein tolles Auge, passte quer auf Fiebich: 46:40 (3. Min der Verlängerung, Auszeit Spanien). Der Wahnsinn ging weiter, und er hatte einen Namen: Leonie Fiebich. Quasi im Alleingang führte sie Deutschland zum 53:40-Sieg über Spanien, das in der Verlägerung keinen Korb mehr erzielen konnte.

Bundestrainer Imre Szittya meinte nach dem Spiel: “So ist es manchmal im Basketball, eine kleine Veränderung in der Defensive bringt die Sicherheit in der Offensive zurück. Unsere Zonenpresse hat Spanien extrem verunsichert und uns Energie gegeben. Wir haben in den ersten drei Vierteln keine Lösungen gegen den starken Druck der Spanierinnen gefunden. Defensiv war es gut, aber vorne fiel nichts rein. Wir sind sehr froh, dass wir auch dieses zweite Spiel gewonnen haben!”

Für Deutschland spielten: Marja Wucherer (TG 48 Würzburg / Main Sharks Würzburg), Tessa Strompen (Eintracht Braunschweig / Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel), Julia Förner (DJK Brose Bamberg, 2), Jenny Strozyk (Herner TC, 4), Nina Rosemeyer (Wolfpack Wolfenbüttel / Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel), Emily Bessoir (TS Jahn München, 4), Leonie Fiebich (DJK Landsberg / TS Jahn München, 21), Luisa Geiselsöder (TH Wohnbau Angels, 9), Elea Gaba (ChemCats Chemnitz, 3), Merit Brennecke (Wolfpack Wolfenbüttel / Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel), Emily Kapitza (SG Schramberg / USC Freiburg), Jessika Schiffer (Rhöndorfer TV / Dragons Rhöndorf, 10),

Spieltermine EM-Vorrunde Di., 9. August 2016, 14.15 Uhr: Deutschland – Ungarn

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