Sagt Ryan Broker der Trainer der Heimerer Schulen Baskets zu seinem größten Problem hier in Deutschland und hofft, die Landsberger Fischer lesen das und helfen ihm. Er ist jetzt seit Ende September hier und konnte noch nicht einmal fischen, was er in seiner Heimat Alaska mindestens einmal pro Woche tut. Wenn das sein größtes Problem ist, zeigt es schon, dass Ryan Broker sich hier wohlfühlt und ihm seine Aufgabe bei der DJK Landsberg sehr viel Spaß macht.

Am 29. September beim ersten Auswärtsspiel der Saison hat der Coach sein Team erstmals gesehen. Die Saisonvorbereitung hatte Michael Teichner geleitet, da Ryan Broker in den Sommermonaten in seiner Heimat Manager im Straßenbau ist und eigentlich erst gehen kann, wenn der große Frost beginnt. Die aus seiner Sicht größte Veränderung im Team seither „is the COMMITMENT to basketball“. Die Verantwortlichen bei der DJK können das bestätigen, sind doch stets mehr als 10 Spieler aus einem 13er-Kader bei drei Trainings pro Woche ein guter Beleg für hohes Engagement der Spieler. Zudem standen in den bisher 10 Saisonspielen nur einmal weniger als die erlaubten 12 Spieler auf dem Spielbogen. Das sind Zahlen, die es so noch nie im Team Heimerer Schulen Baskets gab.

Der größte Unterschied im Basketball zwischen USA und Deutschland sieht der 2,08 m-Hüne in der Bedeutung der Defense. „Ich bin gewohnt, dass Defense wichtiger ist als Offense.“ Nach seiner Erfahrung „ruht man sich in der Offense aus“ und arbeitet so hart es geht in der Defense. Diese Grundeinstellung sieht man inzwischen schon in der Mannschaft. Zwar werfen die HSBler in den letzten Spielen nicht mehr ganz so viele Körbe, aber sie erlauben den Gegnern deutlich weniger Treffer besonders aus der Distanz. Diese Veränderung wird in der Rückrunde von großer Bedeutung sein. Denn die drei bisher verlorenen Spiele wurden alle in der Defense verloren. Punkte zum Gewinnen hatte das Team bei weitem genug erzielt. So liegt das Team nun auf dem vierten Tabellenplatz mit einem Spiel weniger und einer Niederlage mehr als die drei Teams vor ihnen.

Ein großer Vorteil für die restliche Saison liegt in acht Heimspielen bei noch zwölf ausstehenden Partien. Vor allem müssen alle Teams, die um die Spitze mitspielen, noch nach Landsberg kommen und sich im Landsberger Sportzentrum behaupten, wozu Coach Ryan eine klare Position hat: „This (das Sportzentrum) is our castle. We never lose at home!“ Damit das auch wirklich so kommt und auch möglichst alle Auswärtsspiele gewonnen werden, steht das Team schon seit 2. Januar wieder in der Halle. Im Fokus stehen nun wieder Defense und Offense, um auf jeden Fall auch genügend eigenen Punkte zu erzielen und den Landsberger Zuschauern attraktiven Basketball zu bieten.

Den größten Unterschied im Trainerdasein zwischen seiner bisherigen Heimat und seiner zukünftigen Heimat sieht Ryan Broker im Clubwesen in Deutschland. In den USA gibt es keine Clubs, in denen Kinder und Jugendliche Sport treiben. Der Jugendsport wird dort komplett über die Schulen organisiert. Dies führt dazu, dass man als Trainer keine Chance hat Spieler über längere Zeit kennenzulernen und zu fördern. Um genau das zu tun, hat Broker mit der U16 auch schon ein Jugendteam in der DJK übernommen. In diesem Team sieht er bei guter Förderung und „COMMITMENT“ von Seiten der Spieler großes Potenzial. Aktuell steht das Team mit nur einer Niederlage am zweiten Tabellenplatz der Kreisliga. In Zukunft möchte der Coach in der gesamten Jugendarbeit der DJK Landsberg Einfluss nehmen, um Talente wieder früh zu sichten und entsprechend zu fördern. Das wird aber erst voll umsetzbar sein, wenn er und seine Familie komplett nach Landsberg umgesiedelt ist. Dies wiederum wird ihm nicht schwerfallen, wie er sagt, da die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier in Bayern und speziell in Landsberg es sehr einfach machen, „Deutschland als Heimat zu bezeichnen“.

In einem sind sich Ryan Broker und die Verantwortlichen der DJK Landsberg auf jeden Fall schon einig. Das Engagement des Trainers geht nach seiner „Sommerpause im Straßenbau in Alaska“ weiter. Wie immer die Saison endet, Ryan Broker arbeitet bereits jetzt an einem Plan für die Saisonvorbereitung in der Off-Seasosn, der dann vom restlichen Trainer- und Betreuerteam umgesetzt wird, bis er wieder nach Landsberg zurückkehrt. Die Spieler wird das auf jeden Fall freuen, denn die Stimmung im Team bringt z.B. Philip Gatza wie folgt auf den Punkt: „Ich finde vor allem die Teamchemie ist …. wirklich super. Jeder erfüllt eine wichtige Rolle im großen Ganzen. Man hat nicht das Gefühl sich für einen individuellen Fehler oder Fehlwurf entschuldigen zu müssen, sondern wird gepusht weiterzumachen.“ In diesem Sinne freuen sich alle auf den Wiederanpfiff am 12.Januar um 19:30 Uhr gegen Wasserburg ausnahmsweise in der Isidor-Hipper-Halle. Also: TEAM PLLAY!

Nächster Beitrag Vorheriger Beitrag