Die Heimerer Schulen Baskets Landsberg halten das Titelrennen in der Bayernliga Süd weiterhin spannend. Beim Tabellensechsten ESV Staffelsee holte die Mannschaft von Spielertrainer Ryan Broker mit 86:74 (31:35) nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit den siebten Erfolg in Serie und bleibt dem Tabellenführer Unterhaching auf den Fersen. Am kommenden Samstag empfängt der Tabellenzweite dann den Spitzenreiter zum großen Gipfeltreffen in der Lechstadt.

Der Auftakt gegen Staffelsee gelang den Landsbergern, die auf die verletzten Mo Siegwardt und Willi Dressler sowie Philipp Gatza aus beruflichen Gründen verzichten mussten, nach Maß: 12:0 lagen sie bereits in Führung, ehe den Gastgebern nach sechs Minuten überhaupt die ersten Punkte gelangen. Besonders das Landsberger US-Duo aus Center Broker (20 Punkte) und Aufbauspieler Sharif Hudson (24 Punkte) bereitete den Gegnern aus Murnau Probleme. Zwar stellten sie sich in der Folge besser auf die Zonenverteidigung der HSB ein. Aber die Gäste nahmen dennoch einen komfortablen 19:9-Vorsprung mit ins zweite Viertel, nachdem der agile Lukas Klocker (16 Punkte) kurz vor Schluss des ersten Spielabschnitts einen Dreier versenkt hatte.

Warum sich in den zweiten zehn Minuten ein völliger Bruch ins Spiel der Landsberger einschlich, konnten sie sich selbst nicht erklären. Staffelsees Wurfquote steigerte sich jedenfalls stetig, doch es war vor allem die nun aggressive und harte Verteidigung, die die Gäste zunehmend beeindruckte. Die HSB konnte das hohe Anfangstempo nicht aufrechterhalten und sah sich immer mehr zu schwierigen Abschlüssen gezwungen. Bis zur Halbzeitpause hatten die Murnauer die Begegnung vollends gedreht und gingen mit einer 35:31-Führung in die Kabine. Es bedurfte einer saftigen Standpauke von Trainer Broker, in der das berühmte englische „F-Wort“ nicht nur einmal fiel, ehe seine Schützlinge nach dem Seitenwechsel wieder in die Spur fanden. „Viele Teams wären sehr frustriert gewesen nach diesem Spielverlauf und hätten womöglich aufgesteckt“, sagte der HSB-Coach. „Aber wir haben mit allen Mitteln gekämpft und uns dafür auch belohnt.“ Obwohl derzeit einige Schlüsselspieler fehlten, mache seine Mannschaft von Woche zu Woche einen weiteren Schritt nach vorn. Angeführt von Topscorer Hudson, der unter anderem vier Dreier im gegnerischen Korb unterbrachte, bissen sich die Landsberger zurück in die Partie und drehten das Ergebnis im dritten Viertel wiederum zu ihren Gunsten. Beim Stand von 63:55 aus Sicht der HSB ging es ins Schlussviertel, wo die Gäste nun auch nicht mehr lockerließen.

Staffelsee kämpfte aufopferungsvoll, schoss mit seiner harten Gangart in der Defensive mitunter aber über das Ziel hinaus. Letztlich setzte sich die individuelle Klasse der Landsberger verdientermaßen durch. Großes Manko der Lechstädter war allerdings die katastrophale Ausbeute von der Freiwurflinie – speziell in der Schlussphase: Gerade einmal 12 von 32 Versuchen verwandelten die HSB in der gesamten Begegnung und machte sich das Leben dadurch unnötig schwerer. Am deutlichen 86:74-Auswärtssieg gab es aber schließlich nichts zu rütteln – nachdem die Landsberger in der zweiten Hälfte eine erhebliche Schippe draufgelegt hatten.

Für die HSB Landsberg spielten (Punkte): Hudson (24), Broker (20), Klocker (16), de Salas Valdez (10), Hornung (8), Teichner (7), Brakel N. (1), Brakel P., Geiger, Razmiar.

Noch einmal steigern müssen sich die zweitplatzierten Landsberger, wenn es am kommenden Samstag, 16. Februar, zum großen Showdown im Sportzentrum gegen den TSV Unterhaching kommt. Mit einem Heimsieg könnten sie punktemäßig zwar aufschließen zum Ligaprimus. Um an den Hachingern an die Tabellenspitze vorbeizuziehen, müssten sie allerdings mit mindestens 21 Punkten Unterschied gewinnen, um nach der herben 83:103-Pleite im Hinspiel auch den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Broker: „Es wird eine harte Aufgabe, aber wir haben das Momentum und die Dinge fügen sich gerade genau zur rechten Zeit zusammen.“

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